Giovanni Battista Pergolesi (1710 – 1736): „Stabat Mater“
Im traditionellen Passionskonzert am Karfreitag ist in diesem Jahr wieder Giovanni Battista Pergolesis „Stabat Mater“ zu hören.
Diesem „Stabat Mater“, das man ein „Requiem der Mutter Gottes für ihren gekreuzigten Sohn“ genannt hat, liegt ein mittelalterliches Gedicht zu Grunde, das im religiösen Volksleben eine große Rolle spielte. Ob sein Verfasser der Franziskanermönch Iacopone da Todi war, ist nicht gesichert.
Pergolesi bekam den Auftrag zu einer neuen Vertonung von der adeligen Bruderschaft der „Cavalieri della Vergine dei Dolori“ in Neapel , die an den Freitagen im März Andachten mit dem „Stabat Mater“ abhielt. Pergolesis Neukomposition sollte einerseits Alessandro Scarlattis hochbarockes „Stabat Mater“ ablösen, andrerseits aber die gleiche Besetzung haben: Zwei Solist(inn)en (Sopran, Alt), zwei Violinen, Viola und Basso continuo.
Während allerdings Scarlattis Vertonung in Vergessenheit geriet, war Pergolesis Werk wenige Jahre später überall bekannt. Es wurde vielfach gedruckt, bearbeitet , abgeschrieben. Bis heute zählt es zu den am häufigsten aufgeführten Werken geistlicher Musik.
Pergolesi hat sein „Stabat Mater“ in seinem Todesjahr vollendet. Ein adeliger Gönner hatte ihn in seiner Villa in Pozzuoli aufgenommen, damit Pergolesi dort von seiner schweren Erkrankung, vermutlich Tuberkulose, genesen könne. Doch Pergolesi starb, gerade einmal 26 Jahre alt.
Giovanni Battista Pergolesi, erfolgreicher Opernkomponist im In- und Ausland, konnte mit seiner Musik, die dem Ideal einer zu Herzen gehenden Schlichtheit, Natürlichkeit und empfindsamen Sanglichkeit verpflichtet war, tief bewegen.
Mit dem „Stabat Mater“ hat er ein Muster empfindsamer Kirchenmusik geschaffen.
Das Besondere dieser Komposition liegt in der ungewöhnlichen Haltung zu einem sehr bekannten Text, in der „seltsamen Mischung aus Oper und intensiver Frömmigkeit“.
Die über den Tod ihres Sohnes in bittersüßem melodischen Gesang klagende Mutter Gottes wird zu einer menschlichen Frau, die in ihren mütterlichen Gefühlen, ihrem Leid für die Mitmenschen erreichbar wird.
Dieses „Stabat Mater“ konnte „zum Idealtypus religiöser Musik in der aufsteigenden bürgerlichen Musikkultur und zum Inbegriff des neuen, empfindsamen Stils“ werden.
Im Passionskonzert am Karfreitag wird Pergolesis Werk in der von den Auftraggebern gewünschten Besetzung für zwei Singstimmen, solistische Streicher und Continuo musiziert.
Heidelinde Schmid (Sopran) und Ute Feuerecker (Alt) sind gefragte Gesangssolistinnen und dem Landshuter Konzertpublikum bestens bekannt.
Begleitet werden die beiden Sängerinnen von Herbert Gill und Wolfgang Holler (Violinen), Friedamaria Wallbrecher (Viola), Georg Fröschl (Violoncello). Den Cembalopart übernimmt Martin Bader.
Der Eintritt zu dem Konzert ist frei. Spenden sind erbeten.
Das Konzert wird unterstützt vom Förderverein zur Restaurierung und Erhaltung der Aula des Hans-Carossa-Gymnasiums (ehem. Hl. Kreuzkirche) e.V.