Mit den Streichtrios in G-Dur, D-Dur, c-Moll, seinem „oeuvre 9“, gelangen L. v. Beethoven nicht nur drei bedeutende Stücke seines Frühwerks, sondern auch Kompositionen, die weit über den gewohnten Divertimentostil hinausgehen und zum Modell für die Gattung des klassischen Streichtrios geworden sind. Selbstbewusst bezeichnete er sie 1798 in der Widmung an den irischen Grafen Browne als die „besten seiner Werke“. In dem unbedingten Willen, Grenzen der Tradition zu überschreiten, formulierte Beethoven einen neuen Kunstanspruch.
Trio G-Dur Opus 9 Nr. 1
Adagio. Allegro con brio – Adagio, ma non tanto e cantabile – Scherzo. Allegro – Presto
Das G-Dur-Trio beginnt mit einem majestätischen Adagio-Auftakt, dem ein sprühendes Allegro in fast symphonischer Ausarbeitung folgt. Thematischer Reichtum der schnellen Sätze, überraschende Wendungen Takt für Takt, Sätze von gegensätzlichem Charakter kennzeichnen ein Kammermusikwerk, das mit einem brillanten und virtuosen Presto endet. Schon im ersten Trio von opus 9 wird deutlich, wie sich Beethoven von seinem Vorbild Mozart löst.
Trio D-Dur Opus 9 Nr. 2
Allegretto – Andante, quasi Allegretto – Menuetto. Allegro – Rondo. Allegro
Im Trio in D-Dur hat Beethoven eher die lyrischen Facetten als den „majestätischen Glanz“ der Tonart herausgehoben. Es ist geprägt von heiter gelöster Melodik und großen lyrischen Passagen. Aber harmonische und melodische Überraschungen, eine geniale Kombinationskunst bei Motiven und pointierte Rhythmik heben auch dieses viersätzige Werk über das traditionelle Trio hinaus.
Trio c-Moll Opus 9 Nr. 3
Allegro con spirito – Adagio con espressione – Allegro molto vivace – Finale. Presto
Das Streichtrio op. 9 Nr. 3 steht in c-Moll, der sog. Schicksalstonart, in der Beethoven später so berühmte Werke wie die „Pathétique“ oder die Fünfte Symphonie geschrieben hat. Vier charakterstarke Sätze bindet der Komponist in diesem Trio zusammen: Einen kunstvollen Kopfsatz, ein nachdenkliches, aber trotzdem stolz wirkendes Adagio, ein lebhaftes Scherzo mit vielen Dissonanzen und rhythmischen Finessen, und schließlich das Finale mit seinen flirrenden Triolenketten. Dieses tiefsinnige Werk ist fast schon wie ein Quartett für drei Spieler konzipiert.
(Quellen: www.kammermusikführer.de, www.br-klassik.de „Das starke Stück“)
Fabian Jüngling (Violine), geboren 1999 in Kaufbeuren, erhielt seinen ersten Violinunterricht im Alter von fünf Jahren und wurde 2014 als Jungstudent bei Prof. Rudens Turku am Landeskonservatorium Feldkirch aufgenommen. 2022 schloss er sein Bachelorstudium an der Hochschule für Musik Würzburg in der Klasse von Prof. Sören Uhde ab. Aktuell absolviert er sein Masterstudium an der Hochschule für Musik München bei Prof. Lena Neudauer und Prof. Julia Fischer.
Weitere musikalische Impulse erhielt Fabian bei Meisterkursen von renommierten Künstlern wie Lihay Bendayan, Herwig Zack, Ingolf Turban, Sophia Jaffé und Tabea Zimmermann.
Beim Wettbewerb „Jugend musiziert“ erreichte Fabian über 20 erste Preise, sowohl auf der Geige als auch auf dem Klavier. Im Jahr 2014 wurde Fabian mit dem Jugendkulturpreis der Stadt Kaufbeuren ausgezeichnet.
Von 2021 bis 2023 war Fabian Akademist beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, bei dem er im Moment mit einem Zeitvertrag angestellt ist. Zudem spielt er regelmäßig Projekte bei der Kammeroper München, dem HR-Sinfonieorchester sowie den Münchner Philharmonikern.
Louis Vandory (Viola) wurde im Alter von elf Jahren Jungstudent bei Prof. Sonja Korkeala an der Hochschule für Musik München, seit 2017 studiert er dort Geige bei Prof. Julia Fischer und darüber hinaus Bratsche bei Prof. Nils Mönkemeyer. Er besuchte Meisterkurse u.a. bei Ana Chumachenco, Vadim Gluzman, Aaron Rosand und Augustin Hadelich. Als Kammermusiker konzertierte er bei international angesehenen Festivals mit Künstlern wie Julia Fischer, Daniel Müller-Schott, Alexander Sitkovetsky, Yulianna Avdeeva, Christian Poltera und dem Goldmund Quartett.
Solistisch trat er mit Orchestern wie dem Prager Kammerorchester, der Dresdner Philharmonie, der Kammerakademie Potsdam und der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen auf.
Neben mehreren Bundespreisen bei „Jugend musiziert“ erhielt er 2017 den „Ana Chumachenco Young Artist Award“ und 2019 den 1. Preis beim „Internationalen Kammermusikwettbewerb Gerhard Vogt“.
Seit 2016 ist er Stipendiat von Yehudi Menuhin Live Music Now.
Valentin Lutter (Violoncello),*1996, erhielt im Alter von sieben Jahren seinen ersten Cello-Unterricht bei Susanne Lohse. Nach seinem Abitur studierte er an der Musikhochschule in München Schulmusik und Cellopädagogik bei Clemens Weigel und Katalin Rootering. Seit 2020 studiert er ebenfalls in München Violoncello mit künstlerischer Studienrichtung bei Matthias Gredler.
Wichtige musikalische Impulse erhielt er u.a. von den Professoren Dirk Mommertz, Reiner Ginzel, Kristin von der Goltz, Silke Avenhaus und Raphaël Merlin.
Regelmäßig tritt er solistisch und in kammermusikalischen Besetzungen auf.
In der vergangenen Spielzeit hatte er einen Zeitvertrag als Cellist im Orchester des Staatstheaters am Gärtnerplatz.
Karten für das Konzert zu 15 €, erm. 10 € gibt es beim Leserservice der Landshuter Zeitung (Altstadt 89 84028 Landshut, 0871 – 850-271, leserservice@landshuter-zeitung.de) und an der Abendkasse ab 17 Uhr.