Musica Pastoralis.
„Hosianna dem Sohne Davids“.
Das diesjährige Konzert der Musica Pastoralis steht ganz im Zeichen Georg Philipp Telemanns (1681 – 1767), des „barocken Multitasker“ oder „bekennenden Europäer“, wie er jüngst anerkennend genannt wurde. Er gilt als einer der produktivsten Komponisten der Musikgeschichte. Zu Unrecht wurde er als „Vielschreiber“ und „Gebrauchskomponist“ abgetan. Die Telemann-Renaissance in unserer Zeit würdigt ihn als wichtiges Bindeglied zwischen Hochbarock und dem galanten Stil. Als „Director musices“ war er fast ein halbes Jahrhundert in Hamburg für Oper, Konzerte und besonders die geistliche Musik an den fünf Hauptkirchen zuständig. Aus dem nahezu unerschöpflichen Fundus seiner Kirchenmusik erklingen die Adventskantaten „Hosianna dem Sohne Davids“, „Nun komm, der Heiden Heiland“ und „In deinem Wort und Sakrament“, die für unterschiedliche Besetzungen geschrieben sind. Die Texte stammen von dem Hamburger Pfarrer Erdmann Neumeister.
Die Arie „Dein Geburtstag ist erschienen“ von J.S. Bach ist der Kantate „Uns ist ein Kind geboren“ (BWV 142) entnommen. Nach neueren Erkenntnissen wird sie aber Johann Kuhnau (1660 – 1722) zugeschrieben.
Als instrumentales Intermezzo wird Johann Friedrich Faschs (1688 – 1758) Sonate für 2 Oboen, Horn und Basso continuo musiziert. Allein schon wegen ihrer Besetzung bemerkenswert, verrät sie die flüssige und liebenswürdige Handschrift der Telemannschule.
An den Hof von Versailles führt dann eine „Simphonie de noel“. Michel Richard Delalande (1657 – 1726), Hofmusikintendant Ludwigs XV., hatte auch diese „geistliche Musik“ zu komponieren, die fester Bestandteil der ganztägigen Weihnachtsmusiken am französischen Königshof war. Vergleicht man Kompositionen Delalandes mit denen Telemanns, so reichen sich in ihnen italienischer und französischer Stil die Hände.
Es spielen und singen: Petra Eckert, Sopran, Michaela Bauer, Sopran und Alt, Johannes Huth, Tenor und Horn, Michael Dives, Bass, Monika Wengenroth, Violine, Stephanie Scholler, Violine, Engelbert Strake, Viola, Joachim Rapp, Violoncello, Barbara Seitz, Oboe, Claudia Egger, Oboe, August Huth, Fagott und Klaus Brödl, Orgel.
Die Leitung hat Johannes Huth
Der Eintritt ist frei. Spenden sind erbeten.