ERINNERN & ERHALTEN – DENKMALSCHUTZ UND DENKMALPFLEGE – FÖRDERUNG VON KUNST UND KULTUR

Freitag, 5. Oktober 2012, 19 Uhr

Aliosha de Santis, geb. 1984 in Tivoli bei Rom, begann schon als Kind unter Anleitung seines Großvaters, eines begeisterten Gitarristen, mit dem Gitarrenspiel. Seine Ausbildung erhielt er am Conservatorio di Santa Cecilia in Rom und gewann ein Stipendium für Musik des 19. Jahrhunderts. Zu seinen Lehrern zählen vor allem David Russell, Flavio Ciatto und Marco Socias. De Santis besuchte Meisterkurse bei weiteren international bekannten Gitarristen wie Flavio Apro, Domenico del Giudice, Francesco Taranto, Virginia Luque, Masayuki Kato u.a., nahm an zahlreichen Kursen der Dirigenten Fabrizio Bastiniani und Tonino Battista teil.
Inzwischen konzertiert der junge Künstler in seinem Heimatland Italien und im Ausland. 2010 wurde eine Radioaufnahme beim Bayerischen Rundfunk gemacht. 2012 wurde er Gewinner des 4. Internationalen J. S. Bach-Wettbewerbes.
Aliosha de Santis spielt eine Kathrin-Hauser-Gitarre „Llobet Edition“.

In seinem Soloabend in der Heiligkreuzkirche interpretiert der junge Künstler Werke bedeutender Gitarrenvirtuosen und Gitarrenkomponisten und auch sehr anspruchsvolle Transkriptionen. Das ambitionierte Programm lässt Farbigkeit und Vielfalt virtuoser Gitarrenmusik aus der „Alten und Neuen Welt“ erleben.
Fernando Sors Variationen über ein Thema von W.A. Mozart sind ein Glanzlicht des Gitarrenrepertoires des 19. Jahrhundert. Das Werk hat die damaligen technischen Möglichkeiten des Instruments erweitert und fordert auch heute dem Interpreten spieltechnisch alles ab.
Mit Kompositionen von Tárregas, Malats und Llobet kommt die sog. neue spanische Gitarrenschule ins Programm. Virtuosität und eingängige Melodik prägen diese Werke. Der Spanier Miguel Llobet, den man „den vergessenen Gitarrenlehrer Deutschlands“ genannt hat, arbeitete mit Hermann Hauser I zusammen. 1913 baute Hauser eine Gitarre für Llobet.
Zu den Bewunderern Tárregas‘ gehörte auch der paragyaische Gitarrenvirtuose und Komponist Augustín Barrios Mangoré . In seinen Kompositionen verbindet er europäische Formen und lateinamerikanische Musiktradition. Man hat von ihm gesagt, er habe die Möglichkeiten der Gitarre überhaupt erst ausgeschöpft – auf eine zeitlose Art.

Seit Manuel de Falla auf die gitarristischen Elemente in den Cembalosonaten von Domenico Sacarlatti aufmerksam machte, haben sich namhafte Gitarristen mit diesen Werken, die Scarlatti in Spanien komponiert hat, befasst. Die virtuosen Sonaten, die musikgeschichtlich eine Brückenfunktion zwischen Barock und Klassik einnehmen, sind auch – auf der Gitarre gespielt – von besonderem Reiz, nicht zuletzt, weil sie Elemente volkstümlicher Musik enthalten.

An sich für Klavier geschrieben, ist Isaac Albeniz‘ Suite espanol in der Transkription für Gitarre sehr beliebt und erfolgreich geworden. Diese Musik schien eher für das genuin spanische Instrument, die Gitarre, komponiert wegen ihrer harmonischen und rhythmischen Eigentümlichkeiten, dem Klang und der Farbe spanischer Musik. Mit „Asturias“ und „Sevilla“ lässt Aliosha de Santis sein Programm auch geographisch in der „Heimat der Gitarre“ enden.Konzertbeginn ist um 19 Uhr.
Karten zu 15 €, ermäßigt 10 € an der Abendkasse.
Das Gitarrenkonzert wird in Zusammenarbeit mit Hermann Hauser – Internationales Gitarrenseminar Reisbach 2012 veranstaltet.

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