ERINNERN & ERHALTEN – DENKMALSCHUTZ UND DENKMALPFLEGE – FÖRDERUNG VON KUNST UND KULTUR

ARCHITEKTUR

Dahero wür eulfertig umb etliche Stokhadorer von Wessenbrunn und einen gueten mahler von München beruffen, welche zu Bewerkstellung unsers Vorhaben gleichwoll indessen die Kürchen sovil zierten, als möglich sein kunte, so auch wider all Verhoffen in gar kurzer Zeit geschehen.

…. aus der Bauchronik von Heiligkreuz

Als Saalkirche mit Tonnengewölbe und eingezogenem Chor hat die Hl. Kreuzkirche der Franziskanerinnen einen einfachen Grundriss. Von hoher Qualität sind die Stuckaturen, die Wessobrunner Stuckateure geschaffen haben. Im Langhaus sind die Verzierungen mehr italienischer Art verpflichtet, im Chor entdecken wir typische Wessobrunner Motive. Die Deckenbilder stammen von Georg Asam; eines hat er signiert. Vier sind den Themenbereichen Heiliges Kreuz und Franziskanerorden gewidmet.

Das Medaillon im Chor zeigt Engel, die das Kreuz Christi halten und die Leidenswerkzeuge tragen.

Im Gemälde vor dem Chorbogen ist eine Szene aus der Heilig-Kreuz-Legende wiedergegeben: Der oströmische Kaiser Heraklius will in der Nachfolge Christi das wiedergewonnene Kreuz zur Grabeskirche tragen.

Das dritte Deckengemälde stellt dar, wie Elisabeth von Thüringen, die spätere Heilige Elisabeth, in die franziskanische Ordensgemeinschaft aufgenommen wird. Die Signatur Asams steht unter dem Mantelsaum der Hl. Elisabeth: „G. Asam 1699“.

Zur franziskanischen Ordensgeschichte gehört auch die Vision des Heiligen Franziskus, dem Christus und Maria bei Assisi erscheinen.

Die heilige Cäcilia inmitten musizierender Engel dürfte wohl in das ikonographische Programm aufgenommen worden sein, weil die Bauherrin, Cäcilia von Seyboldtstorff, so ihrer Namenspatronin huldigen konnte.

Auf dem letzten Bild über der Empore führt ein Schutzengel eine junge Frau zum Kloster, in dem wir die erste Ansicht unseres Klosters und seiner Kirche erkennen. Der „Weg ins Kloster“ wird beschützt von den Heiligen Florian und Sebastian und dem Erzengel Michael.

„ Der Lanzenstich“, ein Gemälde des Münchner Hofmalers A. Wolff von 1711, war in der ehemaligen Kreuzkirche das Hauptaltarbild. Die sonstige Kirchenausstattung einschließlich der Altäre, der Kanzel, des Portals, der Glocke u.a. wurde 1806 versteigert.

Die beiden Tafelbilder aus dem Jahr 1519, Christus Salvator und Madonna im Ährenkleid, hängen an der Stelle der ehemaligen Seitenaltäre. Sie kamen 1908 als Leihgaben der Kirchenverwaltung der Stadtpfarrkirche in Bad Tölz an die Stiftung Studienseminar, die sich später verpflichtet hat, die beiden Tafelbilder in der Heilig Kreuzkirche zu belassen. Ursprünglich hingen die beiden Gemälde in der Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Bad Tölz. Nach einer Restaurierung und Umgestaltung dieser Kirche wurden sie dort nicht mehr verwendet. Ikonographisch gehören sie zum Typus „Länge Christi“ bzw. „Länge Mariens“. Der Maler der Bilder ist nicht bekannt; die „Madonna im Ährenkleid“ ist „das bisher einzige in Europa belegte Gemälde, das sich durch seine Inschrift („unser frawen lenng“) eindeutig als pikturale Materialisierung der Maßreliquie der „Länge Mariens“ identifizieren lässt.“  (Anna Boroffka)

Seit 1969 erinnert eine Porträtbüste an den Namengeber der Schule, den Arzt und Dichter Hans Carossa (1878-1956). Geschaffen hat sie der Bildhauer Hans Wimmer (1907-1992), der ebenso wie Carossa Schüler des humanistischen Gymnasiums Landshut war.

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