Die Weihnachtsbotschaft „Es werde Licht“, die auf den biblischen Schöpfungsbericht zurückgreift, trägt das Barockensemble I Zefiretti in seinem Adventskonzert mit Kompositionen herausragender Komponisten ihrer Zeit in unsere Gegenwart weiter. Sätze aus zwei Kantaten von Christoph Graupner (1683 – 1760) zum „Fest des Lichts“ und zum Dreikönigsfest, „Das Licht scheinet in der Finsternis“ und „Auf Zion werde Licht!“ und Georg Philipp Telemanns Kantate zu Dreikönig „Ihr Völker höret“ sind der Kern des Konzertes. So beginnt Christoph Graupners Kantate zum Dreikönigsfest mit folgenden Worten: „Auf Zion, werde Licht, es bricht der Glanz des Herrn zu deinem Heil hervor“. Auch die das Programm umrahmenden Choräle von Michael Praetorius und Philipp Nicolai, lassen im Morgensternmotiv ebenfalls die Botschaft aufleuchten: „Es werde Licht!“
Es war Graupners Aufgabe, der 50 Jahre in den Diensten der Landgrafen von Hessen-Darmstadt stand, für die musikalische Ausgestaltung aller Gottesdienste zu sorgen. Über 1400 kirchliche Kantaten sind so zusammengekommen, die alle in den handschriftlichen Partituren des Komponisten erhalten geblieben sind, wurden wieder entdeckt und inzwischen sogar digitalisiert. Graupner selbst war über einige Jahrhunderte nahezu vergessen, obwohl er ein sehr ideenreicher, für Neuerungen aufgeschlossener Komponist war. Seine Kantaten haben eine besondere Strahlkraft.
Telemann hat seine kurzen Solokantaten in einer Sammlung „Der harmonische Gottesdienst“ veröffentlicht – und wurde so nicht nur bekannt, sondern auch zu einem der beliebtesten Kantatenkomponisten seiner Zeit. Diese Beliebtheit verdankte er dabei vor allem den eingängigen Melodien seiner Kompositionen.
Graupner wie Telemann waren für den Posten des Thomaskantors in Leipzig vorgesehen. Aber Telemann lehnte ab und Graupners Landesherr ließ seinen Hofkapellmeister nicht ziehen. So bekam letztlich Johann Sebastian Bach die Stelle, der damals noch weniger bekannt war.
I Zefiretti musizieren auch Kammermusikwerke der beiden Komponisten, denen die ungewöhnliche Besetzung einen neuen farbenreichen und doch filigranen Klang verleiht.
Das Ensemble I Zefiretti, mit Beate Kiechle (Sopran und Traversflöte), Mina Voet (Blockflöten), Regina Frank (Cetra Nova-Zither) und Susanne Kaiser (Barockharfe) widmet sich Werken aus der Renaissance und Barockzeit. Die vier Spezialistinnen für historische Aufführungspraxis musizieren seit 2016 gemeinsam in dieser Formation. In einer ungewöhnlichen Besetzung wollen die Musikerinnen den Zuhörerinnen und Zuhörern von heute die Barockmusik durch stilgerechte Aufführungspraxis und eigene Arrangements näherbringen.
Beate Kiechle (Traversflöte, Gesang) hat Instrumental- und Gesangspädagogik am Mozarteum in Salzburg, Traversflöte und Operngesang am Richard-Strauss-Konservatorium in München studiert und alle Studiengänge sehr erfolgreich mit Diplomprüfungen abgeschlossen. Sie hat zahlreiche Engagements als Solistin in Opern sowie umfangreiche Orchester- und Chorerfahrung. Ihr Konzertrepertoire reicht von Renaissance über Barock bis in die Moderne. 2011 erhielt sie den Kulturförderpreis der Stadt Freising.
Mina Voet (Blockflöte) ist eine virtuose Blockflötistin aus Antwerpen. Sie ist seit längerer Zeit mit dem international besetzten B-Five Recorder Consort erfolgreich, davon zeugen u.a. die in der Presse gefeierte CD-Aufnahmen des Ensembles. Mina begeistert sich für die Musik des Mittelalters, mit der sie sich intensiv seit ihrem Studium bei Pedro Memelsdorff auseinandersetzt. Der Klang ihrer Flöten fasziniert nicht nur in den lyrischen und melancholischen Momenten – sondern bezaubert auch mit flirrenden Arabesken und rhythmischen Akzenten.
Regina Frank (Cetra Nova) hat Zither und Alte Musik in München studiert. Ihr pädagogisches Diplom schloss sie über die Hochschule Nürnberg/Augsburg ab. Das künstlerische Diplom erhielt sie am Tiroler Landeskonservatorium in Innsbruck. Den künstlerischen Studiengang in Historischer Aufführungspraxis schloss sie an der Musikhochschule Trossingen mit Auszeichnung ab. 2012 wurde sie mit dem 2. Preis im 5. Internationalen Zitherwettbewerb in München geehrt. Neben einer regen Konzerttätigkeit, die auch Werken der Moderne gilt, unterrichtet sie u.a. an der Kreismusikschule Tirschenreuth, der Sing- und Musikschule Regensburg und an der Musikschule Markt Essenbach.
Susanne Kaiser (Barockharfe) studierte Harfe und elementare Musikpädagogik an der Hochschule für Musik in Nürnberg. Das pädagogische und das sich anschließende künstlerische Harfenstudium schloss sie mit Auszeichnung ab. Sie besuchte internationale Meisterkurse, Konzertreisen führten sie nach Rumänien, Slowenien, Italien und England. Sie unterrichtet an der Musikschule Altdorf und ist in verschiedenen Ensembles tätig. „Vielsaitig“ spielt die Künstlerin Musik des späten Mittelalters auf einer gotischen Harfe, Barockmusik auf der Tripelharfe und natürlich kann sie auch mit ihrer Konzertharfe besondere Klangwelten schaffen. Seit 2010 erfüllt sie einen Lehrauftrag an der Hochschule für Musik in Nürnberg („Methodik und Didaktik der Harfe“). Seit 2011 organisiert sie das alljährliche Landshuter Harfentreffen und ist Vorsitzende des Vereins „Harfenfreunde Landshut e.V.“