„Uns ist ein Kind geboren“ – Musica pastoralis
Im Mittelpunkt des diesjährigen Konzerts steht die Botschaft „Ein Kind ist uns geboren“. Diese Aussage wird dem Hörer in vielfältigsten Kompositionen vorgestellt.
Am Anfang des Konzerts steht eine Kantate des französischen Meisters Marc-Antoine Charpentier (1643 – 1704) aus seinen zehn weihnachtlichen Gesängen. In diesem Werk nimmt Charpentier vor allem Bezug auf die Ankunft des Herrn. Eingebettet in eine Reihe von Chören, die in einem großartigen „Rorate coeli de super“ enden, sind ein Basssolo und instrumentale Zwischenspiele.
Es folgt eine Kantate des norddeutschen Meisters Dietrich Buxtehude (1637 – 1707) aus Lübeck: Das allseits bekannte Weihnachtslied „In dulci jubilo“ bearbeitet Buxtehude in seiner gleichnamigen Kantate in kunstvoller Weise. Jede Strophe wird variiert, bis die Melodie in der letzten Strophe nach eindrucksvoller Verzierung durch die Violinen im ruhigen „Eia wärn wir da“ ausschwingt.
Der Mantuaner Domkapellmeister Lodovico Viadana (1560 – 1627) war einer der ersten Meister des Generalbasses. Bedeutend sind seine „Cento concerti ecclesiastici“, aus denen auch das vorliegende „Quem vidistis pastores?“ stammt.
Heinrich Schütz‘ (1585 – 1672) „Hodie Christus natus est“ ist eines seiner bewegenden kleinen geistlichen Konzerte. Es ist ein inniger Zwiegesang zwischen Sopran und Tenor, der die meisterliche Beherrschung der Polyphonie von Schütz aufleuchten lässt.
Instrumentale Zwischenspiele verbinden die Vokalwerke: Die Sinfonia „Du Friedefürst“ von Dietrich Buxtehude für Streicher und Fagott, die „Echo Sonata“für 2 Oboen und Fagott eines unbekannten Barockkomponisten, ein Notturno für 2 Hörner und zwei Fagotte (das wir statt des ersten Fagotts mit einem Englischhorn besetzt haben) von Ernst Häusler.
Er wurde 1760 in Stuttgart geboren und starb 1837 in Augsburg. Häusler war ein hervorragender Violoncellovirtuose, war in der Schweiz, in Österreich und Deutschland hoch angesehen und blieb trotz vieler Angebote ab 1803 bis zu seinem Lebensende in Augsburg als kgl. bayerischer Musikdirektor.
Zum Schluss erklingt die Weihnachtssinfonie von Gregorio Linek (1725 – 1791), einem böhmischen Komponisten (aus dessen Familie übrigens Smetanas Mutter, Barbara Linek, stammt). Volkstümliche Weihnachtsmelodik zeichnet das Stück aus, tiefe Haltetöne erinnern an den Klang von Dudelsäcken. Die Besetzung mit zwei Hörnern gibt dem Stück einen besonderen Charme.
„Musica Pastoralis“ mit Petra Eckert (Sopran) und Michaela Bauer (Alt), Johannes Huth (Tenor und Horn), Michael Dives (Bass), Monika Wengenroth und Stephanie Scholler (Violinen), Engelbert Strake (Viola), Joachim Rapp (Violoncello), Barbara Krebs und Veronika Göttlinger (Oboen), Elisabeth Schuder (Horn), August Huth (Fagott), Simon Lindner (Orgel)