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2. Konzert zum Krippenweg am 8.12.2019, 11 Uhr 30 – Musica Pastoralis – „Willkommen, süßer Bräutigam“

Musica Pastoralis – „Willkommen, süßer Bräutigam“.

In jedem Jahr bietet die Musica Pastoralis Adventskonzerte, die besonders ausgesuchte, oft seltene Werke aus der Weihnachts- und Adventsmusik des Barock erklingen lassen. Ganz zu Namen und Konzept des Ensembles passend, beginnt das 2. Konzert zum Krippenweg mit einer Sinfonia Pastorale von Giovanni Ferrandini, die allen Reiz einer fröhlichen weihnachtlichen Hirtenmusik zeigt. Wie galant und höfisch „Hirteninstrumente“ wie Flöte und Oboe klingen können, hört man in den verschiedenen Sätzen der Sonata IV des Belgiers Jean Baptiste bzw. John Loiellet, der in London Ansehen und Reichtum gewonnen hat. Den Kern des Konzertes der Musica Pastoralis bilden Kantaten, darunter die im italienischen Stil komponierte von Marc-Antoine Charpentier: „In nativitatem Domini“, die einzige erhaltene Kantate von Andreas Werckmeister „Wo ist der neugeborne König der Juden?“, „Ad festa, fideles!“ , das Antonio Rosetti zugeschrieben wird, Hermann Scheins geistliches Konzert „Vom Himmel hoch“ und die titelgebende Kantate „Willkommen, süßer Bräutigam“ von Vincent Lübeck. Von den Komponisten her gesehen, entfaltet sich ein europäisches Panorama von Weihnachtsmusik, die die frohe Botschaft von der Geburt Christi aus verschiedenen Perspektiven, aber auch in ihrer Verpflichtung für den einzelnen Menschen verkündet.

Das berühmte Weihnachtslied „Vom Himmel hoch, da komm ich her, ich bring euch gute neue Mär …“ hat Johann Hermann Schein, mit Schütz und Scheidt einer der drei großen deutschen Komponisten des 17. Jahrhunderts, in virtuoser polyphoner Art für zwei Soprane, Tenor und Generalbass vertont. Beide Soprane wechseln sich in kunstvoller Verknüpfung ab, der Tenor bildet dazu zunächst ein Fundament in der Art eines cantus firmus, bis sich alle drei Stimmen am Schluss zusammenfinden.

Marc-Antoine Charpentier, einer der fruchtbarsten französischen Motettenkomponisten, hat sein „In Nativitatem Domini canticum“ für eine verhältnismäßige kleine Besetzung komponiert und in zwei Abschnitte gegliedert. Im ersten kündigen Solostimmen die Geburt Christi an, im zweiten verkündet der von Instrumenten begleitete Chor Christi Ruhm. Charpentier hat sein Werk in dem in Italien erlernten konzertanten Stil komponiert. Die Affekte bringt er durch musikalische Ausdeutung der rhetorischen Figuren des Textes zum Ausdruck: Vokalisen auf „collaudantes“ unterstreichen die Freude der Engel, absteigende Linien auf „montes“ beschreiben die Berge. Er befreit die Instrumente aus ihrer Rolle der reinen Begleitstimmen, indem er einen zwar harmonisch fundierten, aber zugleich ausdruckstarken Generalbass schreibt.

In Andreas Werckmeisters Kantate „Wo ist der neugeborne König der Juden?“ sind frohe Botschaft und Christsein, ausgehend vom Text des Matthäusevangeliums so in Musik gesetzt: Nach einem Eingangschor folgen Choralsätze und Arien, jeweils unterbrochen durch ein Ritornell. Die Arientexte bilden eine Antwort auf das Epiphaniasevangelium und vergleichen den Lebensweg eines Christen mit der Reise der drei Weisen, die, von dem Stern geleitet, gekommen waren, um das Kind Jesus anzubeten. Die Choralstrophen enthalten als Antwort auf das Evangelium die Verpflichtung zur Hingabe des Menschen an Christus..


Es singen und spielen: Petra Eckert (Sopran), Michaela Bauer (Sopran/Alt), Johannes Huth (Tenor), Michael Dives (Bass), Monika Wengenroth, Stephanie Scholler (Violine), Engelbert Strake (Viola), Joachim Rapp (Violoncello), Monika Devata (Flöte), Barbara Seitz (Oboe), August Huth (Fagott), Klaus Brödl (Orgel).

Die Leitung hat Johannes Huth.

Der Eintritt ist frei. Spenden sind erbeten.

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